Landshut ist inzwischen zur Heimatstadt für viele AsylbewerberInnen geworden. Sie wohnen teils schon mehrere Jahre hier, aber sie hatten bisher kaum Kontakte zu Landshuter BürgerInnen. Der Grund: Trotz anerkanntem Asyltitel finden sie aufgrund der prekären Wohnungssituation in Landshut keine Wohnung und leben in Gemeinschaftsunterkünften, die meist abseits der Wohngebiete liegen.
Aber auch viele Landshuter und LandshuterInnen hatten noch nie einen Kontakt zu einem Flüchtling aus Afghanistan, Syrien oder dem Irak. Weniger aus Desinteresse, sondern einfach aus Mangel an Gelegenheit, die „Neuen Landshuter“ aus fremden Ländern kennenzulernen. Das ist schade, denn schließlich kann Integration nur gelingen, wenn man auch aufeinander zugeht.
Dabei will die Bürgerstiftung mit ihrem Projekt „Landshuter Kaffeetisch“ ein wenige behilflich sein. Beim Kaffeeklatsch – im Café oder in den eigenen vier Wänden – können sich Bürger und Flüchtlinge ungezwungen und ganz ohne Verpflichtung begegnen. Sie sprechen miteinander, erzählen Geschichten – und am Ende des Nachmittags ist ein Stückchen Integrationsarbeit geleistet.
Ideengeber Aziz Bouabe: „Das Projekt leistet ein Stück lebensnahe Integrationsarbeit“
Inititiator und Ideengeber für das Projekt ist Aziz Bouabe. Der marokkanisch-stämmige Coach für interkulturelle Kommunikation, dolmetscht ehrenamtlich in den Sprachen Deutsch, Französisch und Arabisch für Flüchtlinge, ist Vorstand des Hauses International und Mitglied im Beirat für Migration und Integration der Stadt Landshut. Durch diese Aufgaben und Funktionen hat er fundierte Einblicke in die Problemstellungen, die Integrationsarbeit mit sich bringt und zu der er aktive Lösungsvorschläge anbieten möchte.